Jazz in der Schule: XL Target featuring Mr. Defunkt Joseph Bowie, 25. Okt. 2012

Jazz in der Schule am 25. Oktober 2012:
XL Target featuring Mr. Defunkt Joseph Bowie: Zukunftsmusik bei Jazz in der Schule
009 2 smallEs war das dritte Konzert der Reihe „Jazz in der Schule“ in diesem Jahr. Die aus einer Zusammenarbeit der Jazz- und Musikfreunde Vilshofen und des Vilshofener Gymnasiums entstandene Konzertreihe hat es sich um Ziel gesetzt, das gesamte örtliche Jazzpublikum, speziell aber auch ganz junge Menschen mit junger Musik zu begeistern. Die Konzerte finden deshalb nicht in Clubs und Kneipen, sondern in der Schule statt. Kein Zweifel: Das dritte Konzert war zugleich das knackigste in diesem Jahr. “XL Target featuring Mr. Defunkt Joseph Bowie“ stand auf dem Programmzettel. Hinter XL Target stehen die irischen Brüder Christy (Gitarre) und KJ Dave Doran (Schlagzeug), die gemeinsam und mit Unterstützung sinnvoll eingesetzter Sampling-Technik einen ganz eigenen Musikstil entwickelt haben. Was entsteht, ist klar technikbetont, klingt paradoxerweise aber trotzdem nicht synthetisch. „Urban Groovy Future Music“ nennen die Brüder das.

007 2 smallFür die aktuelle Tournee durch Bayern, Österreich und die Schweiz wurde die Formation kräftig verstärkt durch den Chef der legendären amerikanischen Jazzfunkband „Defunkt“ Joseph Bowie (Posaune und Gesang). Tourneestart und der erste Auftritt in dieser Zusammensetzung überhaupt waren übrigens in Vilshofen. Was bei dieser Kombination herauskommt, ist eigentlich nicht zu beschreiben. Ein Versuch: Jazzrock aus den Siebzigern, Funk aus den Achtzigern, Jungle Grooves aus den Neunzigern und das Ganze mit forsch eingesetzter Technik ins Jahr 2012 gezogen. Eine „neue Art Musik zu hören“ wollte Bowie seinem Publikum vermitteln. Diese Mission hat er perfekt erfüllt. Zu dem von Gitarre, Schlagzeug und Soundsamples ausgebreiteten spacigen Klangteppich spielte, sang und rappte der Altmeister des Jazzfunk, was die Aula des Gymnasiums aushielt. Die Musik passte perfekt in die kühle Architektur und das Publikum ging ordentlich mit. Wummernde Bässe, klirrende Gitarrenriffs in elektronischer Schleife, Rap und jazzige Posaunensequenzen. Discoatmosphäre. Als Zugabe gab es einen klassischen Blues. Aber auch den hat das Trio respektvoll und doch gnadenlos „verneuzeitlicht“.
Und wieder einmal wurde bewiesen: Jazz ist keine Kopfmusik, er geht auch in die Beine!

 

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