Herbstlaub 1. Oktober 2016

Bericht der Vilshofener Zeitung vom 4. Oktober 2016, Bericht: Klaus Engel, Fotos: Michaela Roth-Haslbeck

"Herbstlaub" mit Bigband-Sound

Christian Elsässer Jazz Orchestra war im Atrium zu Gast

Vilshofen. „Das Spannendste was die Deutsche Big Band Szene derzeit zu bieten hat“, das hatte sich der Verein der Jazz und Musikfreunde amSamstag in das Atrium eingeladen. Gekommen war der mehrfach ausgezeichnete Münchner Christian Elsässer (Jahrgang 1983), Pianist, Komponist, Arrangeur und Dirigent mit seinem 17-köpfigen „JazzOrchestra“ und der Sängerin Veronika Zunhammer.



Christian Eberle, 1. Vorsitzender, zeigte sich hoch erfreut, dass es dem Verein gelungen war, solche musikalischen Hochkaräter in Vilshofen vorstellen zu dürfen und er bedankte sich für die Unterstützung von Landkreis, Stadt Vilshofen, den privaten Sponsoren und seinen Aktiven aus dem Verein. „Wir brennen für gute Musik“, so der 2. Vorsitzende Peter Wallner, „der Verein freut sich, wenn es ihm gelingt, Menschen für künstlerische Musik zu begeistern.“

Mit den Herbstlaub-Konzerten setzen die Jazzfreunde einen alljährlichen musikalischen Höhepunkt. Seit 2009 ist diese Reihe den Musikkennern ein Begriff. Christian Elsässer, der u.a. mit den großen Big Bands von NDR, HR, WDR und SWR und mit dem Münchner Rundfunkorchester zusammengearbeitet und für sie zahlreiche Stücke geschrieben hat, wurde 2010 mit dem ECHO Jazz ausgezeichnet. Er hat auch bekannte Filmmusiken komponiert und lehrt als Dozent an der Hochschule für Musik und Theater in München.

Das Programm im Atrium setzte sich überwiegend zusammen aus Stücken seiner CDs Flying in Circles und Rise & Arrive. Mit „Rise and Arrive“ wird auch der dritte Satz aus einer Suite benannt, die Elsässer einst für die HR Big Band komponiert hatte und die an diesem Abend als Abschluss und Höhepunkt gesetzt war. Besonders beeindruckend am ausdrucksstarken Jazz Orchestra war die große Anzahl an herausragenden Solisten. Scheinbar zufällig traten sie während der Vorträge nach vorne
und verzauberten das Publikum. Die meisten von ihnen sind Berufsmusiker, Dozenten, oft auch noch in anderen Ensembles aktiv, und alle vom Arrangeur persönlich ausgesucht.
Für sein Repertoire hat sich der Komponist von ganz unterschiedlichen Musikern inspirieren lassen. So wurde etwa das Stück „seven in seven“ angekündigt als Anlehnung an den französischen Komponisten Olivier Messiaen und die Zugabe variierte eine bestechende Jazz Version von Abbas „dancing queen“.



Außergewöhnlich war die Rolle der Sängerin Veronika Zunhammer, weil sie nicht nur als ausgezeichnete Solistin am Bühnenrand und vordemOrchester auftrat sondern auch mit ihrer Stimme als Teil des Ensembles „neben den Stimmen“ der Blasinstrumente brillierte, wodurch der „Klangkörper“ etwas unmittelbar Menschliches erhielt. 

Eine kleine Überraschung dann noch am Schluss, als sich bis zu den Musikern herumgesprochen hatte, dass der umtriebige Christian Eberle Geburtstag hatte und deshalb ein spontanes, sattes “Jazz-Happy Birthday“ intoniert wurde. So mischte sich in den Applaus für die Ausnahmemusiker auch der Dank für den Vorstand der ehrenamtlichen Jazzfreunde und dessen Organisation eines musikalischen Topevents.