Jazz in der Wurzn: Jimmy Robinson, 21. März 2014
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Jazz in der Wurzn am 21. März 2014
New Orleans-Gitarrist Jimmy Robinson begeistert in der Wurz’n Ein Mann, eine Gitarre, ein Mikro. Kann das über einen Konzertabend in der Wurz’n mit ihrer anspruchsvollen Akustik tragen? Kann es die Aufmerksamkeit des Publikums erreichen und halten? Solche Gedanken gingen den Verantwortlichen bei den Jazz- und Musikfreunden durch den Kopf, als sie den Ausnahmegitarristen aus der Jazzstadt New Orleans unter Vertrag nahmen. Ein Wagnis, gewiss. Aber wer wagt, gewinnt bekanntlich. Schon nach den ersten Akkorden blieb dem Publikum förmlich die Spucke weg. Die anwesenden Gitarristen im Publikum reagierten abwechselnd mit offenmündigem Staunen und anerkennendem Nicken. Jimmy Robinson präsentierte auf sehr sympathische Weise einen fulminanten Stilmix irgendwo zwischen Folk, Rock, Blues, Jazz, klassischer Gitarre, Flamenco und Country-Elementen. Wobei sich der Stilwechsel nicht von Stück zu Stück vollzog, sondern innerhalb ein- und desselben Stücks. Und zwar eines jeden. Stilistisch sortenrein blieb lediglich das Flamencostück „Pepi“, das Robinson mit den Worten „This goes out for Paco“ dem kürzlich verstorbenen Meister der Flamencogitarre Paco De Lucia widmete. Neben den musikalischen Stilrichtungen wechselte Robinson für fast jedes Stück die Stimmung seiner Gitarre und während eines jeden Stücks blitzartig die Spieltechniken, ließ sowohl die Rechte als auch die Linke schneller über Saiten und Griffbrett flitzen, als der Zuschauer schauen kann, zeigte perfektes beidhändiges Finger-Tapping und wie der Einsatz eines Bottlenecks aussehen und sich anhören könnte. In der Pause fachsimpeln die Gitarristen im Publikum. Man hört Sätze wie „Der holt Töne aus seiner Gitarre, die da nachweislich gar nicht drin sein können“. Um es kurz zu machen: Jimmy Robinson ist ein atemberaubendes, stilübergreifendes, absolut virtuoses, singendes Ein-Mann-Gitarrenorchester. Nicht mehr und nicht weniger. Bei aller Virtuosität, aller bis ins letzte Detail perfektionierten Spieltechnik kommt übrigens die Seele, das Gefühl keineswegs zu kurz. Jimmy Robinson erklärt später bei einem Glas Wein, wenn er seine Gitarre in die Hand nehme, habe er immer noch das gleiche ehrfürchtig-freudige Gefühl, wie er es vor vielen Jahren als Gitarrenschüler hatte. Daran wird’s wohl liegen. Dieses Konzert war ein absolut würdiger Abschluss für die Jazz-in-der Wurz’n-Saison.