2018-11-17 Renaud Garcia-Fons Trio im Atrium in Vilshofen

„Herbstlaub“ entführt nach Paris
Vilshofener Anzeiger vom 19. November 2018, Bild und Text Toni Scholz


Vilshofen. Renaud Garcia-Fons, französischer Bassist mit katalanischen Wurzeln, stellte im Vilshofener Atrium seine neue CD „La vie devant soi–Revoir Paris“ vor und entführte die gut zweihundert Konzertbesucher in das Paris der Nachkriegszeit. So vielfältig die Bewohner und Stadtviertel der französischen Metropole, so facettenreich reihen sich die neuen Kompositionen zu einem Spannungsbogen, der den ganzen Abend die Zuhörer in seinen Bann zieht.
Auf der Bühne des Atriums sind die Positionen am Samstagabend klar und klassisch verteilt: David Venitucci und sein Akkordeon links, in der Mitte das Schlagzeug und der Bass von Renaud Garcia-Fons, rechts Stephan Caraccis Vibraphon. Alle drei sind
virtuos, entlocken ihren Instrumenten Effekte und Klänge, die so nicht erwartet werden. Die Tasten des Akkordeons werden ohne Luft gespielt, der Bogen springt über die Bass-Saiten, beides erzeugt einen wunderbaren Beat. Stephan Caracci begleitet umsichtig am Schlagzeug und legt das rhythmische Fundament.



Mit „Monsieur Taxi“ gleich nach der Pause experimentieren die drei Poeten mit ihren Instrumenten, zitieren die koloniale Vergangenheit Frankreichs in nordafrikanisch klingenden Melodien und finden sich dann im hektischen Paris der Gegenwart mit viel Verkehr und multikultureller Gesellschaft wieder. Renaud Garcia-Fons ließ sich in seinen neuen Kompositionen von Charles Trenet und dessen Büchern, von der Comic-Figur „le petite Nick“ von Rene Goscinny und den Fotos von Robert Doisneau inspirieren, der das Paris ab den 40er Jahren in ikonografischen Fotos festhielt. 
Nach zwei Zugaben endete der wunderbare Abend im Atrium mit Bravo-Rufen und lang anhaltendem Applaus.

Impressionen von Michaela Roth-Haslbeck




















Impressionen von Toni Scholz