Thompson 2019-10-25

Vilshofener Anzeiger vom 28. Oktober 2019, Bericht und Fotos: Toni Scholz

"What a Wonderfull World" in der
Wurz´n
ARTonale der Jazzfreunde: Lorenzo Thompson bring den Saal zum Grooven


Vilshofen. Geschätzte vier Quadratmeter Bühne reichen in der „Wurz’n“ aus, um eine originale Hammond-Orgel aus 1954 und ein kleines Drum-Set zu platzieren. Für den quirligen Lorenzo Thompson, geboren in Greenwood, Mississippi, wird schon nach wenigen Takten das ganze, bis auf den letzten Platz gefüllte Gewölbe des Wirtshauses in Schmalhof zur Bühne.

Jan Korinek mit seiner herrlich altmodisch klingenden Hammondorgel, der in der Region durch seine Zusammenarbeit mit Paul Zauner vielen bekannt ist und zu den Stammgästen im Cafe Museum zählt, ist der musikalische Partner, fordert, improvisiert und begleitet gleichermaßen souverän.

Dritter im Bunde ist Jan Nikenedey, gelernter Architekt, Schlagzeuger aus Überzeugung und Fundament des Trios.
Kansas City, Stand by me, unchained my heart und auch midnight creeper sind nur einige der Songs, denen Lorenzo Thompson mit seiner quirligen, tänzerischen Art einen eigenen Stempel aufdrückt, spielerisch Blues, Soul und Rock mischt und so die Gäste des Abends mit auf seine Reise durch die amerikanische Musikgeschichte nimmt.

Den Vilshofener Jazz- und Musikfreunden ist es in ihrer neuen Veranstaltungsreihe ARTonale mal wieder gelungen die Wurz’n in einen Jazzclub erster Güte zu verwandeln. Wo sonst bekommt das Publikum das Privileg mit den Künstlern so auf Tuchfühlung zu kommen? Lorenzo Thompson singt zwischen den Tischreihen, die Hammond-Orgel von Jan Korinek steht direkt neben den Gästen, der Wirt bringt gleich nach den erklatschten Zugaben dem Sänger nicht nur ein Zitronenwasser, sondern stellt auch gleich ein Bier dazu. Und spontan wird dann „Wonderfull World“ als Geburtstagsständchen zum 85. Geburtstag von Zuhörer Hans Stadler intoniert.


(Dieses Foto ist von Christian Eberle, alle anderen von Toni Scholz)

Übrigens kamen auch die Passauer in den Genuss, die Vollblutmusiker zu hören – allerdings erst einen Tag später im Cafe Museum.