Rebekka Bakken 16. März 2013

Nur eine Anmerkung:
Die nächsten beiden Artikel, die der Zeitung entnommen sind, berichten über das gleiche Konzert!!! Rebekka Bakken am 16. März 2013 im Atrium in Vilshofen.

Und hier noch drei Links zu kurzen Konzertmitschnitten: Rebekka1, Rebekka2, Rebekka3, dann können Sie sich selbst ein Bild machen!

Nordische Herbstdepression im bayerischen Frühling
Rebekka Bakken setzt zum 30. Jubiläum der Jazzfreunde Vilshofen auf melancholische Balladen und auf Ludwig Hirsch (Barbara Sagstetter, PNP vom 18. März 2013)


foto zeitungWas nützt ein Bösendorfer Flügel, wenn im Hintergrund die Anlage scheppert? Was nützen Worte wie "Was für ein wunderbarer Abend", wenn das Publikum spürt, hier ist nicht nur die Sängerin, sondern auch die gesamte Band unstimmig. Nein, wohlgefühlt hat sich Rebekka Bakken an diesem Samstagabend nicht im Vilshofener Atrium.

Am Veranstalter konnte es sicher nicht liegen, der mit erwartungsvollen 400 Gästen bei Freibier das 30-jährige Bestehen der Jazz- und Musikfreunde Vilshofen feierte. Der Technik zum Trotz setzt die norwegische Sängerin einerseits auf ihre poetischen Songs, die sich immer mehr vom Jazz entfernen und sich im sanften Pop oder Folk ansiedeln. Punkten kann Bakken vor allem mit ihrer Stimme: Voluminös mit seidig weichem hohen Klang, differenziertem Timbre in klangstarken Tiefen, kraftvoll und dabei bestens ausgewogen präsentiert sie sich natürlich und authentisch. Und wenn sie dazu am Barhocker Platz nimmt, das lange braune Haar wellig hängend, verschmitzt lächelt und Ludwig Hirschs "Der Schnee draußen schmilzt" mit norwegischem Akzent interpretiert, sind kurzzeitig alle Störfelder ausgeschaltet und es ist schlichtweg: schön.

 

Vilshofener Anzeiger vom 19. März 2013
(Auch zum Konzert Rebekka Bakken)

Vilshofen. Die Jazz- und Musikfreunde haben ihr Versprechen gehalten: Weniger reiner Jazz, mehr Pop. Rebekka Bakken aus Oslo konnte mit ihrer Band am Samstag im gut gefüllten Atrium des Gymnasiums genau das bieten. Von Jazz über Blues und Rock bis hin zu norwegischer Volksmusik erstreckte sich ihr Repertoire. Die Künstlerin, die sich auch durch kurzzeitige technische Probleme nicht aus der Ruhe hat bringen lassen, konnte das Publikum – "alten Jazzhasen" aber auch Jugendliche – mit ihren teilweise auf deutsch gehaltenen Ansagen für sich gewinnen. "Wir sind in Bayern, oder?", scherzte die bodenständige Sängerin mit der beeindruckenden Stimme, um hinzuzufügen: "Die Leute, der wunderschöne Ort, es könnte nicht besser sein."

Über drei Oktaven reicht Bakkens Stimme, die sie, je nach Genre, entsprechend einsetzte. Glasklar bei einem norwegischen Volkslied, verraucht und tief bei den Blues-Nummern. Zu einem treibenden Bluesrock-Song mit harten Gitarrenriffs wurde die Bühne in rotes Licht getaucht und mit der selbstbewussten Stimme Bakkens im Ohr fühlte man sich in eine rauchige Truckerkneipe im Südwesten der USA versetzt, nicht in das nüchterne Atrium des Gymnasiums in Vilshofen.

"Die Leute sind begeistert, und wir sind begeistert vom Besuch", schwärmte Christian Eberle. "Unsere Intention: Jazz ist auch hörbar. Besonders loben muss ich die Kooperationsbereitschaft des Gymnasiums". Bakken hat im November zugesagt, die Vorbereitungen liefen am Samstag um 13 Uhr an.